Eigene Website erstellen – Selbst machen oder machen lassen?
Ob Du ein neues Unternehmen gründest, Dich gerade selbstständig machst oder Deine veraltete Website dringend nach einem Relaunch ruft, stellt sich die Frage: Mache ich es selbst oder suche ich mir den passenden Content Dienstleister dafür? Die gleiche Frage stellt sich auch in mittelständische Unternehmen, die häufig Digitalverantwortliche engagiert haben. Diese sind oder sollten grundsätzlich selbst in der Lage sein, Webseiten zu überarbeiten oder nur den einen oder anderen Spezialisten ergänzend dazu brauchen.
Als Chef einer Digitalagentur müsste meine Antwort eigentlich klar sein. Natürlich eine SEO Agentur beauftragen. Aber so einfach ist es nicht.
Als ich 1996 angefangen habe mich in der digitalen Welt zu bewegen und mein erstes Startup Film.de gegründet habe, war die Frage tatsächlich einfach zu beantworten. Passende Dienstleister gab es schlicht nicht. Also mussten wir uns alles selbst beibringen. Selfhtml war das wichtigste Tool, das es tatsächlich heute noch gibt. Für die Grafik war Corel Draw verantwortlich, das es auch noch gibt (ich kenne aber niemanden, der es benutzt – falls jemand von Euch dabei ist, gerne einen Kommentar einfügen, wie sich das heute anfühlt). Und Hauptsache, die Seiten waren für Netscape optimiert. Obwohl wir das damals sogar auf die Seiten drauf geschrieben haben und das Netscape-Logo im Footer integriert haben, gibt es diesen Browser leider nicht mehr. Über die Inhalte haben wir uns nicht so sehr viel Gedanken gemacht, weil die paar Seiten, die einigermaßen gut gemacht waren, sowieso bestens funktioniert haben. Eigentlich verrückt, wenn ich mir vorstelle, wie eine Website von heute Ende der 90er wohl eingeschlagen hätte.
Womit ich bei Heute bin. Heute gibt es ungezählte Tools und Websites zur Beschaffung sämtlicher denkbarer Dienstleistungen. Die Frage ist nicht mehr WER? soll es machen. Die Frage ist, WIE? machen wir es. Die Basis bleibt das Content Management System, das häufig vom Provider gleich mitgeliefert wird: Wix, Jimdo, GoDaddy und natürlich WordPress sind hier einige aktuelle Favoriten. Das Erstellen von normalen Websites ist unfassbar einfach geworden. Die Ergebnisse, noch vor wenigen Jahren inakzeptabel, sind heute kaum von professionellen Websites zu unterscheiden. Auch wenn die totale Individualität von der Stange nicht zu haben ist, sind die Resultate doch so gut, dass ich diese Vorgehensweise für ganz viele Unternehmer nur empfehlen kann.
Die entscheidende Herausforderung liegt heute somit nicht mehr in der Technik. Beim Drucken macht sich ja auch niemand Gedanken darüber, wie die Druckmaschine funktioniert, aus der die Visitenkarten heraus kommen. Aus irgendeinem Grund meinen aber viele, dass eine Portion HTML noch dazu gehört.
Wenn das bei Dir nicht der Fall ist und Codezeilen Dich bestenfalls an Matrix erinnern, kannst Du ganz beruhigt sein. Du brauchst KEINEN PROGRAMMIERER (gut, dass meine das hier nicht lesen) – außer Du hast individuelle Anforderungen. Es ist wie bei Möbeln. 90% aller Möbel in allen Qualitäts- und Preisklassen werden aus dem Katalog oder Möbelhaus gekauft. Aber für 10% braucht man den Schreiner, weil die bestmögliche Lösung unter der Treppe ansonsten einfach nicht machbar ist.
Die Herausforderung heute liegt in der optimalen Befüllung der Website. Die meisten Systeme sind so einfach, dass wirklich jeder in der Lage ist, Website Texte und Bilder einzufügen. Hier aber beginnt die Anforderung an jeden. Ich selbst habe ungezählte Grafiker und Texter für mich und meine Agenturkunden engagiert. Noch vor 10 Jahren war das absolut notwendig. Meine Erfahrung ist, dass die meisten Kunden heutzutage sehr gut in der Lage sind, selbst Grafiken zu erstellen und Fotos so zu erstellen und bearbeiten, dass sie gut fürs Internet geeignet sind. Wenn man mal Bilder braucht (so wie ich für diesen Blog), beschafft man sie sich kostenlos über pexels oder Unsplash. Und wenn es mal eine ausgefeilte Infografik sein soll oder eine schöne Animation für eine Anleitung, helfen Websites wie fiverr oder Tools wie Canva. Das funktioniert dank EasyVSL sogar mit Videos.
Da jeder sein Unternehmen im Zweifel am besten selbst kennt, muss er an den Texten sowieso mitarbeiten. Selbst die Rechtschreibung macht dank Autokorrektur heute ja niemandem mehr Kopfzerbrechen. Selbst die Übersetzung ins Englische läuft dank deepl wie am Schnürchen. Dabei sämtliche Inhalte so auszurichten, dass sich das organische Wachstum im gewünschten Umfang einstellt, ist allerdings schon eine Kunst und Wissenschaft für sich. Da sind wir dann bei den 10%, für die externe Hilfe sinnvoll ist – das muss ich auch so sagen, weil unsere Agentur sonst nicht gebraucht würde ;-).
Die Webpräsenz ist heute mehr denn je für jedes Unternehmen kriegsentscheidend. Online entscheidet sich, wer die meisten neuen Kunden gewinnt und die besten Mitarbeiter zur Bewerbung motiviert. Dieses strategische Feld würde ich keinem Dritten überlassen, sondern mit möglichst viel Inhouse-Kompetenz versuchen selbst zu besetzen. Ich empfehle daher in der Zwischenzeit jedem Unternehmer sich das dafür notwendige Know-how selbst anzueignen oder jemanden dafür fest einzustellen.
Ein paar Frage aber bleiben: WIE befüllen wir die Seite optimal, damit die Inhalte bestmöglich funktionieren? Was schreiben? Welche Bilder? Wofür Zahlen nutzen? Wieviel Text? Wohin mit den Statements? Hier helfen die Vertrauensbausteine. Mit dieser Methode erfährst Du, welche Inhalte Deine Vertrauenswürdigkeit am besten transportieren. Eine Reihe an Frameworks verrät Dir die besten Tricks und einfachsten Tools zur Bearbeitung sämtlicher Inhalte. Probiere es einfach aus!
Und wenn du Website Texte schreiben lassen möchtest, freuen wir uns auf deine Kontaktaufnahme.