Wischiwaschi ist out. Entschiedenheit ist gefragt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Aura, die ein Unternehmer oder ein ganzes Unternehmen ausstrahlt, ist die Entschiedenheit. Die Aura des Unternehmens ist ein wesentlicher Vertrauensbaustein, der sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt. Die Entschiedenheit zeigt klar auf, was das Unternehmen tut und in welche Richtung es marschiert. Damit wirkt das Unternehmen vertrauenswürdig. Wie lässt sich die Entschiedenheit zeigen und mit welchen inhaltlichen Bausteinen umsetzen?
Manche Menschen haben es schwerer
Du kennst bestimmt den Typus Mensch, der immer erstmal nach dem sucht, was nicht funktioniert. Da wird dann auch schnell von Problemen gesprochen, die auftauchen könnten statt es einfach anzupacken. Klar, dieser Typus ist nur im seltenen Fall Unternehmer. Unternehmertum lebt schließlich davon, dass man positiv nach vorne schaut und sich etwas zutraut. Dennoch gibt es auch in gemischten Gründerteams oft den Bedenkenträger. Oder jemand übernimmt den Handwerksbetrieb aus dem Elternhaus, ohne das Unternehmer-Gen mitgeliefert bekommen zu haben.
Diese Charaktere haben es schwer. Nicht nur, weil sie sich oft selbst im Weg stehen. Nein, auch weil ihnen die Entschiedenheit fehlt und potenzielle Kunden schon beim Anblick der Website merken, dass da jemand nicht genau weiß, was er will. Oder auch einfach zu bescheiden ist. Wie heißt es doch so schön: Bescheidenheit ist eine Zier, doch besser lebt sich`s ohne ihr. Warum ist das so? Weil jemand, der mit irgendetwas hinter dem Berg hält und sei es die eigene Person oder eigene Erfolge, damit intransparent und somit nicht vertrauenswürdig wirkt.
Auch Macher brauchen die richtigen Inhalte
Und auch für richtige Macher gibt es hier Stolperfallen. Ihnen muss klar sein, dass Neukunden vor der persönlichen Kontaktaufnahme noch gar nicht in der Lage sind zu erkennen, was sie für Granaten sind. Sie müssen es zeigen. Textlich. Bildlich. Und so mit den richtigen Inhalten Vertrauen ausstrahlen und überzeugen.
Verzettelung wirkt unentschieden
Ein wesentliches Problem für viele Unternehmer ist die Verzettelung in zu viele unterschiedliche Aktivitäten. Als Unternehmer hat man in der Regel immer mindestens 2-3 neue Ideen, was man noch so Interessantes anpacken könnte. Ständig tun sich Marktlücken auf und erkennt man Bedürfnisse, die noch nicht adäquat bedient werden.
Persönliche Erfahrung mit Agentur & Startups
Ich habe es selbst erfahren. Neben der Agentur habe ich eine Reihe an Startups gegründet. Zwei konnte ich nach ein paar Jahren erfolgreich verkaufen, eines ist gescheitert. pleyces als viertes ist ein Social Network für Menschen, die es lieben zu reisen. Coronabedingt schlummern die Website und die Apps aktuell und werden sicher bis 2022, vermutlich noch etwas länger und vielleicht auch nie wieder reaktiviert – auch wenn ich mir selbstverständlich wünsche, dass wir alle sobald möglich wieder unbeschwert reisen können. Für mich hat dies in den schönen Zustand geführt, dass ich mich ganz auf COCO konzentrieren kann. Das ist für mich sehr gut, weil meine ganze Aufmerksamkeit und Arbeitskraft gebündelt eingesetzt wird. Gleichzeitig ist es gut für unsere Kunden, weil sie wissen, dass ich mit aller Entschiedenheit an der Optimierung unserer Services und der Zufriedenheit unserer Kunden arbeite. Und so kann Vertrauen besser aufgebaut werden.
Unternehmensperspektive
Dies lässt sich auch auf Unternehmen übertragen. Mischkonzerne sind seit Jahren out. Siemens und GE sind wahrscheinlich die prominentesten Beispiele. Noch vor wenigen Jahren waren sie ein Konglomerat an unterschiedlichsten Produkten und Dienstleistungen. Auch wenn zahlreiche Teilbereiche abgespalten und in Teilen separat an die Börse gebracht wurden, ist nach wie vor eine sehr breite Angebotspalette übrig. Oder kann jemand in einem Satz sagen, was Siemens eigentlich macht? Bei Tesla ist das anders. Bei Biontech auch. Und bei Adidas ebenfalls. Bei solchen klar fokussierten Unternehmen entsteht automatisch ein höheres Vertrauenslevel, weil ich weiß, dass sie mit all ihrer Kraft an der Optimierung von im Idealfall einer Kernkompetenz arbeiten. Da ist es egal, ob es elektrische Autos, mRNA-Impfstoffe oder Sportbekleidung ist. Wir als Content Marketing Dienstleister haben für viele Branchen gearbeitet. Für uns war und ist es immer schön, wenn wir es mit Unternehmen zu tun haben, die uns gleich beim Briefing klar sagen können, wofür sie stehen.
Fokussierung ist also elementar wichtig. Was kann ich gut? Wie hilft dies meinen Kunden? Und vor allen Dingen, was bedeuten meine Produkte und Dienstleistungen für meine Kunden im Idealfall?
Was heißt das für das Marketing und den Content auf der Website?
Textlich ist es wichtig, auf den ersten Blick klarzumachen, wofür das Unternehmen steht. Man kann schließlich nicht davon ausgehen, dass dies schon jedem klar ist, der die Website besucht. Ganz im Gegenteil. Gerade die potenziellen Neukunden sind die interessantesten Besucher der Website. Für sie sind ein bis drei markante Einleitungssätze eine große Stütze. Im Idealfall denken sie nach dem schnellen Lesen dieser Sätze: „Gut, hier bin ich richtig.“ Dass das nicht selbstverständlich ist, kann sich jeder auf der Startseite von Siemens anschauen. Oder die viel bessere Variante bei Biontech. Erst durch solche Beispiele wird bemerkt, wie wichtig es doch ist, bei der Content Erstellung mit dem richtigen Partner zu arbeiten.
Gute Fotos aller handelnden Personen sind ein weiterer wichtiger Baustein. Als Besucher der Website will ich doch sehen, wer der Antreiber ist. Auch in Bereichen wie Social Media ist der Content das A und O. Ich erinnere mich gut an das Fotoshooting bei einem Kunden – ein sehr technisches Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern. Natürlich wollten wir den Chef kennenlernen und ihn mit Wort und Bild auf der Website zeigen. Zu unserer großen Überraschung mussten wir erfahren, dass er sich nicht zeigen möchte und generell eher menschenscheu ist. Er hatte das Unternehmen vor einigen Jahren von seinem Vater geerbt, der es aufgebaut hatte. Wie soll denn das bei Kunden wirken? Ganz sicher alles andere als vertrauenserweckend. In der Zwischenzeit wurde das Unternehmen an einen amerikanischen Wettbewerber verkauft.
Weitere inhaltliche Bausteine
Wenn Du Dir die Inhalte einer Website anschaust, wirst Du eine ganze Reihe an Inhalten finden, bei denen die Entschiedenheit mal besser und mal weniger gut zum Ausdruck kommt. Hier eine kurze Liste, worauf es bei ausgewählten Inhalten ankommt:
- Startseite: Prägnante erste Sätze, die klar machen, wofür das Unternehmen steht
- Produkte: Zeigen, warum sie zu den besten gehören
- Anwendungen, Branchen: Den Nutzen ganz deutlich unterstreichen
- Über Uns: Erläutern, warum das Unternehmen das tut, was es tut
- Vision: Klar aufzeigen, wo das Unternehmen hin will
- Historie: Zeigen, dass die Richtung schon immer oder mindestens seit langem in die gleiche Richtung führt
- Management: Erkennbar machen, dass die verantwortlichen Personen mit Leib und Seele hinter dem Unternehmen und seinen Zielen stehen
- Stories, Blog oder Podcast: Die Leidenschaft zeigen, mit der die Produkte und Dienstleistungen weiterentwickelt werden
- Kontakt: Benennen, warum es sich lohnt Kontakt aufzunehmen
Als letzten Punkt möchte ich noch auf die Call to Action eingehen. Selbst in so etwas einfachem wie einem Button, der zum Kontakt führen soll, kann die Entschiedenheit des Unternehmens zum Ausdruck kommen. Wenn hier einfach nur Kontakt steht, wirkt es nicht besonders entschieden. Wenn ich aber lese: „Wir freuen uns darauf mit Ihnen zu telefonieren. Rufen Sie jetzt an!“, kommt eine ganz andere Message rüber. Da will jemand mit mir sprechen. Gut so. Da greife ich doch gleich mal zum Hörer.
Fazit
Entschiedenheit sorgt für Erfolg. Als verantwortlicher Geschäftsführer ist man gefordert die klare Fokussierung des Unternehmens zu organisieren und den Mitarbeitern zu vermitteln. Als Verantwortlicher für das Content Marketing auf der Website sollte man die Entschiedenheit als einen Baustein der Aura bei allen Inhalten im Hinterkopf haben. Dann entsteht beim Leser das Gefühl: „Die wissen, was sie wollen. Und warum. Und wohin.“ und damit Vertrauen in die angebotenen Leistungen.