Die Bedeutung des Teams für die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens
Die Persönlichkeit ist einer der Hauptpfeiler für die Ausstrahlung von Vertrauenswürdigkeit. Doch um welche Persönlichkeiten geht es da? Die Chefin, den Chef, das Management, die Sales-Abteilung? Nein, es muss mehr sein: Das Team ist gefragt. Nur wenige Personen zu zeigen, verschenkt viel Potenzial in der Vertrauenskommunikation.
Warum ist es wichtig, Personen aus dem Unternehmen in der Außenkommunikation, insbesondere auf der Website, zu zeigen? Vertrauen ist auf zwischenmenschliche Kontakte ausgerichtet. Wenn ich Vertrauen zu einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter habe, habe ich häufig automatisch Vertrauen zum Unternehmen. Der Autoverkäufer, der mich vom Service des Autohauses und den guten Angeboten überzeugt, sorgt dafür, dass ich dort kaufe. Die Chefin oder den Chef bekomme ich im Zweifel nie zu Gesicht. Es ist auch nicht notwendig. Dies funktioniert so nicht immer, aber es ist ein häufiger Zusammenhang. Daher ist es so eine wichtige Lösung bei der Création de contenu, die Personen schon auf der Website zu zeigen, die mich später im persönlichen Kontakt von sich und dem Unternehmen überzeugen sollen. Es gibt aber noch mehr Möglichkeiten, die Kraft der Persönlichkeiten aus dem Unternehmen für die Kommunikation der eigenen Vertrauenswürdigkeit zu nutzen.
Die Chefin, der Chef, Geschäftsführer, Gründerin, CEO oder wie sie oder er auch immer heißt, ist natürlich wichtig. Niemand funktioniert alleine (außer Solo-Selbständigen). Dennoch prägen Unternehmensleiter ihr Unternehmen. Und sie haben zumindest formal die Rolle für das Unternehmen aufzutreten und es nach außen zu repräsentieren. Daher sollte diese Person auch besonders gezeigt werden. Dabei kommen unterschiedliche Rollen in Frage.
Aus unterschiedlichen Gründen ist dies aber nicht immer ganz einfach. Ich erinnere mich gut an den Chef eines Kunden meiner Digitalagentur. Das Unternehmen hatte etwa 2.000 Mitarbeiter. Der Chef hatte das Unternehmen von seinem Vater übernommen. Ein vorzüglicher Techniker, leider so schüchtern, dass an Fotos (oder gar Video) nicht zu denken war. Er übte seine Rolle einzig im Hintergrund aus. (Das Unternehmen wurde ein paar Jahre später verkauft. Es war wohl insgesamt nicht so sein Ding.) Umso mehr müssen in solch einem Szenario die anderen Teammitglieder nach außen glänzen.
Selbstverständlich ist es heutzutage auch im Karriere-Bereich Mitarbeiter aus dem Unternehmen zu zeigen. Gut so. Mir geht es aber um die Ansprache von Neukunden. Kunden klicken nicht auf Jobs. Der mit viel Liebe produzierte Film mit Eindrücken aus dem Unternehmen geht leider an ihnen vorbei. Schade. Die hier produzierten Clips hätten gut auch an anderer Stelle auf der Website glänzen können.
Wen sollte man zeigen?
Je größer das Unternehmen ist, umso schwieriger ist diese Frage zu beantworten. Klar kann man bei über 100 Mitarbeitern nicht mehr jeden zeigen. Wenn wir Websites gestaltet haben und dabei die Frage gestellt haben, wer wichtig für das Unternehmen ist, haben wir immer wieder interessante Antworten erhalten.
Mal ist es der Entwicklungs-Ingenieur, der für die besonderen Eigenschaften des Produktes verantwortlich ist. Gerade im B2B-Geschäft kommt ihm eine große Bedeutung zu. Oder der Vertriebsleiter ist der wichtigste Mensch im Unternehmen. Er kennt den Markt und die Kunden wie kein anderer und weiß, wofür sie sich interessieren. Oder der Innovationsmanager, der die Weiterentwicklung der Produktpalette in Abstimmung mit den Kunden nach vorne bringt. Manchmal ist aber auch die Teamassistentin die Seele der Firma, die seit 20 Jahren an Bord ist, jeden kennt und weiß was überall läuft. Alle diese Persönlichkeiten haben ihre Berechtigung für die Außendarstellung des Unternehmens.
Viele Unternehmensleiter schrecken davor zurück, zu viele Mitarbeiter zu zeigen, gerade aus der Entwicklung, weil sie Angst vor Abwerbung haben. Diese Sorge ist unbegründet. Die Mitarbeiter sind sowieso bei LinkedIn und XING präsent und auffindbar. Daher gibt es keinen Grund mehr, nicht jeden zu zeigen, der möchte und eine Wirkung nach außen hat.
Wie zeigt man das Team und die Mitarbeiter am besten?
Der erste Impuls beim Team zeigen ist das Teamfoto. Meine Erfahrung ist, dass dies ein eher schwieriges Unterfangen ist. In einem Unternehmen mit ca. 30 Mitarbeitern habe ich es erlebt, dass der Entwicklungschef partout nicht von seinem Arbeitsplatz zum Gruppenfoto kommen wollte. Nachdem der Chef dann zu ihm gegangen ist, stellte sich heraus, dass er ein ehemaliger DDR-Bürger war. Er war auf einem Gruppenfoto mit Freunden zu sehen. Diese Freunde starteten einen Fluchtversuch und wurden geschnappt. Obwohl er nicht involviert war, wurde er allein aufgrund des Verdachts basierend auf dem Gruppenfoto für zwei Jahre ins Gefängnis gesperrt. Bizarr. Sicherlich ein Extremfall. Aber auch viele andere Mitarbeiter möchten aus welchen Gründen auch immer generell nicht fotografiert werden. Das muss man respektieren. Glücklicherweise gibt es immer genügend andere, die sich leicht überzeugen lassen oder sogar richtig Freude daran entwickeln.
Das Gruppenbild hat auch den großen Nachteil, dass es schnell veraltet. Schon nach 1-2 Jahren sind meist ein paar Teilnehmer ausgeschieden. Was macht man dann mit dem Gruppenfoto. In der Regel wird es nicht neu aufgenommen, sondern einfach gelöscht.
Daher halte ich Bilder von einzelnen Personen oder kleinen Gruppen in der Regel für deutlich besser geeignet. Diese Fotos sollten nicht gestellt wirken, sondern möglichst authentisch einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens ermöglichen. In der Regel gibt es auf Websites genügend Stellen, um mindestens 5-10 solcher Fotos unterzubringen. Das gibt einem interessierten Neukunden schon mal einen schönen Einblick.
Auch eine Teamseite mit Einzelbildern der Teammitglieder ist in vielen Branchen gang und gäbe, beispielsweise in Agenturen, Anwaltskanzleien oder Beratungsunternehmen. Warum aber in so vielen anderen Branchen darauf verzichtet wird, ist mir ein Rätsel und für mich ein großes Versäumnis.
Bei den Fotos solltest Du darauf achten, dass die Bilder natürlich von einem Top-Fotografen angefertigt werden. Es macht unendlich viel aus, wenn der Fotograf locker und professionell ist. Nur so können auch fotokritische Mitarbeiter überzeugt werden (und davon gibt es immer ein paar).
Authentizität ist für mich hier das wichtigste Stichwort. Wenn jeder Mitarbeiter genötigt wird, ein oranges Kleidungsstück anzuziehen oder in einer bestimmten Pose aufzutreten, ist das in der Regel die blöde Idee einer Marketingagentur, bestenfalls albern, aber leider nicht zielführend. Auch die privaten Hobbies der Mitarbeiter zu zeigen, kann sympathisch sein und Anknüpfungspunkte bieten, aber ebenso Irritation auslösen. Da lieber vorsichtig sein.
Der Königsweg schließlich sind Hintergrund-Stories als Contenu du site web, in denen die Leidenschaft im Zusammenspiel mit den engagierten Mitarbeitern gezeigt wird. Ein Video-Interview gibt einen bestmöglichen Eindruck der Mitarbeiter und erzeugt enorm Vertrauen – auch wenn ich das Unternehmen noch nicht persönlich kennengelernt habe.
Filmische Einspieler mit den relevanten Teammitgliedern können auch in einem Imagevideo ein wesentlicher Bestandteil sein. Gut gemacht, ist dies für den schon interessierten Kunden ein wichtiger Baustein, der ihn zur Kontaktaufnahme überzeugen kann.
Und wenn die Neukundin oder der Neukunde dann Kontakt aufnehmen will, sieht sie oder er direkt, wer für ihren Bereich verantwortlich ist. Mindestens ein Bild mit Namen und direkten Kontaktdaten. Noch besser mit Verlinkung zu seinen Blogbeiträgen oder einer Story mit Einblick in seine Tätigkeiten.
Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten Teammitglieder in eine Website zu integrieren. Diese Persönlichkeiten (und das ist jeder von uns!) zu zeigen, ist eine Chance auf Vertrauen bei Neukunden, die Du Dir und Deinem Unternehmen nicht vorenthalten solltest.