Innovationskraft als Vertrauensfaktor im Online Marketing
Die wahrgenommene Aura eines Unternehmens ist einer der Hauptfaktoren für die empfundene Vertrauenswürdigkeit. Die Aura selbst wiederum setzt sich aus einer Reihe an Teilfaktoren zusammen. Ein wichtiger davon ist die Innovationskraft. Es macht daher Sinn darüber nachzudenken, wie sie sich im Unternehmen zeigt. Weiterhin ist die Frage, wie sie im Rahmen einer Content Strategie inhaltlich kommuniziert werden kann.
Was bedeutet Innovationskraft?
Ein Unternehmen hat dann Innovationskraft, wenn es in der Lage ist, Innovationen zu entwickeln. Das Wort Kraft beinhaltet aber mehr als die reine Fähigkeit. Es beschreibt eine vorwärts gerichtete Energie, die aus dem Unternehmen dringt. Dabei kann das Unternehmen als ganze Organisationseinheit wirken oder als Summe seiner Mitarbeiter.
Ein Unternehmen wie Siemens, das über 65.000 Patente hält und jährlich bestrebt ist, mindestens europaweit am meisten Patente anzumelden, strahlt als gesamte Organisation eine innovative Aura aus. In Beratungsunternehmen, Kanzleien, Agenturen oder Kliniken sind es eher die einzelnen Top-Mitarbeiter, die für die innovative Ausstrahlung verantwortlich sind. Verlässt der Top-Consultant, spezialisierte Rechtsanwalt, der kreative Kopf oder Chefarzt das Unternehmen, wandert die wahrgenommene Innovationskraft zum nächsten Unternehmen. Häufig wandern die Kunden gleich mit. Besonders anschaulich ist dies auch in der Sternegastronomie. Verlässt der Küchenchef das Restaurant, muss es in der Beurteilung wieder bei Null anfangen.
Welche Einflussfaktoren hat die Innovationskraft?
Die Innovationskraft ist zum einen abhängig vom Unternehmen als ganzes und zum zweiten von den einzelnen Mitarbeitern.
Die Kultur im Unternehmen kann bewusst innovationsfördernd sein oder auch nicht. Ich habe beides erlebt. Es gibt Unternehmen, die schon beim Betreten des Eingangsbereiches eine offene und dynamische Ausstrahlung zeigen. Genauso gibt es das Gegenteil. Manche Unternehmen sind so strukturiert, dass schon der erste Eindruck eine gewisse Beklemmung erzeugt. Wie soll da ein Mitarbeiter motiviert sein, Neues anzupacken? Oder gar einen gewagten Vorschlag zu machen mit dem Risiko ausgelacht zu werden?
Es ist dabei keineswegs so, dass man pauschal etablierte Konzerne als verkrustet und Startups als superinnovative Labore einsortieren kann. Siemens ist ein gutes Beispiel für das Gegenteil. Natürlich sind die meisten Startups auf Entwicklung und Wachstum gepolt. Sie müssen daher innovativ sein.
Ich habe aber auch hier einige Gründer erlebt, die ihr Unternehmen wie ein König führen. Sie dulden keinen Widerspruch, wissen alles besser und behandeln ihre Mitarbeiter mit mittelalterlichen Umgangsformen. Kurzum: Jedes Unternehmen, unabhängig von Größe und Alter, kann eine Unternehmenskultur zur Förderung von Innovationen pflegen oder auch noch einführen. Dafür ist es nie zu spät. Nur manchmal braucht es eben einen neuen Chef dazu.
Womit ich bei den Mitarbeitern bin. Ich habe gerade im deutschen Mittelstand viele Unternehmer erlebt, die selbst der größte Innovator sind. Nicht umsonst sind etliche davon Weltmarktführer in ihrem Bereich. Der Chef ist im Zweifel Ingenieur. Er ist auch mit mehreren hunderten oder sogar tausenden Mitarbeitern noch ganz nah an der Produktentwicklung. In der Regel reicht es aber nicht, einen klugen Kopf zu haben. Es braucht das Team. Die Diversität. Den Austausch. Das kreative Miteinander.
Digitalagenturen sind hierfür ein gutes Beispiel. Kreative digitale Anwendungen entstehen nur im engen Austausch zwischen Konzeption, Design und Entwicklung. Dieser Austausch muss gefördert werden. Dafür braucht es mehr als eine hübsche Kaffeetheke mit einem Whiteboard. Es braucht Anstöße von oben. Freiraum für freies Denken während der Arbeitszeit. Offenheit für neue Ideen, auch wenn sie verwegen sein sollten. Organisierten Austausch zwischen Abteilungen. Coole Tools, die zum Weiterdenken anregen. Dann macht es jedem Spaß an der Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen beteiligt zu sein.
Wie lässt sich Innovationskraft kommunizieren?
Ich möchte zwei Methoden herausheben: Zeitstrahl und Stories.
Der Zeitstrahl ist etwas in die Jahre gekommen. Er findet sich aber nach wie vor bei vielen Unternehmenswebsites im Bereich Historie. Warum sollte man ausgerechnet bei Innovationen zurück blicken? Es ist ganz einfach. Resultate sind überzeugend. Eine überzeugende Übersicht über die Weiterentwicklung von Produkten in der Vergangenheit lässt auf ähnliche Ergebnisse in der Zukunft schließen.
Mir als potenziellem Kunden geht es bei der Betrachtung einer Website darum herauszufinden, ob das Unternehmen für mich innovative Leistungen erbringen kann. Ich denke dabei zum Beispiel an die Firma seele in Gersthofen. Wir waren vor einigen Jahren verantwortlich für die Überarbeitung der Website. Das Unternehmen erstellt Gebäudefassaden. Und was für welche. Allianz Arena, Peking Arena, Apple Hauptverwaltung, Europäische Zentralbank, Museen auf der ganzen Welt und viele mehr. Meist mit Glas, aber auch mit Stahlrohren oder Membrankonstruktionen. Wenn ich mir nun im Zeitstrahl anschaue, welche innovativen Lösungen hier gefunden wurden, bin ich als Bauherr oder Architekt rundherum überzeugt. Auch meine kühnsten Phantasien können realisiert werden.
Selbstverständlich kann auch eine simple Projektübersicht eine ähnliche Funktion erfüllen. Der Zeitstrahl ist jedoch überzeugender. Er lässt ein Kontinuum aus der Vergangenheit in die Zukunft erahnen.
Stories sind die herausragende Methode, um die Leidenschaft im Unternehmen zu zeigen. Und mit der Leidenschaft der Mitarbeiter entstehen Innovationen.
Nehmen wir zum Beispiel ein Startup, das einen Rechtsanwalt sucht. Da ist es wenig überzeugend, dass er sich mit allen Gesetzen auskennt. Dies gilt insbesondere mit neuen Produkten und neuen Rahmenbedingungen. Mich begeistert mehr, wenn ich an einem Beispiel in einer Hintergrundstory erfahre, welche innovativen Lösungen er gefunden hat. Sei es für einen Beteiligungsvertrag, eine Kooperationsvereinbarung oder was auch immer. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig. Innovative Lösungen häufig gefragt.
Eine Story auf einer Website kann zahlreiche Website Content Elemente beinhalten. Kurze Videosequenzen mit Interviews der Beteiligten sind schön. Zahlen, die anschaulich und schnell Mengen transportieren. Das können die geleisteten Tage an Entwicklungsarbeit sein. Oder die Anzahl an Team- und Kundenmeetings. Oder die Menge an verbrauchtem Material. Infografiken können Zusammenhänge zeigen. Ganz wichtig sind gute Fotos sämtlicher beteiligter Mitarbeiter.
Diese Storys können ein eigener Bereich der Website sein. Je nach Umfang durchaus auch ein Hauptnavigationspunkt.
Zusammengefasst: In vielen Branchen ist die Innovationskraft ein ganz wichtiger Baustein der Aura des Unternehmens. Nutze die Möglichkeiten deiner Website, um sie für euer Unternehmen und eure Mitarbeiter zu zeigen!